Hintergrund: Die österreichische Gesellschaft für Osteopathie (OEGO) vertritt als Non-Profit-Organisation die Interessen der OsteopathInnen Österreichs (OEGO, 2013, g). Für ihre Arbeit braucht sie, neben zahlenden Mitgliedern, sehr engagierte Mitglieder, die ehrenamtlich im Vorstand der OEGO arbeiten. Hohes organisationales Commitment wirkt sich positiv auf den Verbleib und das Engagement in einer Organisation aus; es wird von professionalem Commitment positiv beeinflusst (Meyer et al., 2002).
Ziel: Das Commitment der österreichischen OsteopathInnen zur OEGO nach dem Drei-Komponenten-Modell von Meyer & Allen (1991) und das affektive Commitment zur Osteopathie und zur osteopathischen Tätigkeit soll erhoben werden.
Methode: Die Forschungsfrage wird durch eine arbeits- und organisationspsychologische Arbeit im Berufsfeld der Osteopathie im Sinne der quantitativen Sozialforschung beantwortet. Ein adaptierter Commitment-Fragebogen wurde per Online-Befragungstool an 531 OsteopathInnen mit Ausbildung nach OEGO-Standard und verfügbarem E-Mail-Kontakt verschickt. Durch eine Faktorenanalyse wurden die empirisch bestätigbaren Commitmentfaktoren ermittelt und ausgewertet.
Ergebnisse: Das affektive professionale Commitment zur Osteopathie und zur osteopathischen Tätigkeit ist bei allen OsteopathInnen, unabhängig von einer OEGO-Mitgliedschaft, sehr stark ausgeprägt. Das Commitment zur OEGO ist signifikant geringer, jedoch bei OEGO-Mitgliedern signifikant höher als bei Nichtmitgliedern. Das normative Commitment der OEGO-Mitglieder erreicht den guten Bereich, das affektive übersteigt geringfügig den Durchschnittswert.
Diskussion: Österreichische OsteopathInnen sind mit Osteopathie emotional stark verbunden. Das geringere Commitment zur Interessensvertretung beruht auf Normen, Werte und Überzeugungen, weniger auf Emotionen.